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© Alexandra Patriciu
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Die stille Gefahr in den eigenen vier Wänden – Gewalt gegen Frauen sichtbar machen | 25.11.2025

Das eigene Zuhause gilt für die meisten Menschen als Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Für viele Frauen jedoch ist genau dieser Ort der gefährlichste. In Deutschland sterben fast jeden zweiten Tag Frauen durch geschlechtsspezifische Gewalt. Häufig geschieht dies im Kontext von Partnerschaftsgewalt – oft nach jahrelanger Kontrolle, Unterdrückung und Entwertung.

Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, haben wir an diese Frauen erinnert.

Gemeinsam mit der Markusgemeinde haben die Projekte des Diakonischen Werks Steglitz und Teltow-Zehlendorf vor dem Gemeindehaus die Namen und Geschichten der getöteten Frauen ausgelegt, Kerzen entzündet und rote Schuhe aufgestellt. Inspiriert vom Kunstprojekt „Zapatos Rojos“ der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet stehen die roten Schuhe symbolisch für die Frauen, deren Leben gewaltsam beendet wurde. Viele der gespendeten Schuhe kamen aus ganz Berlin – die Anteilnahme war groß.

Am Nachmittag hielten Passant*innen und Passanten zwischen Kerzen und ausgelegten Geschichten inne, lasen die Namen, zündeten Kerzen an, legten Blumen nieder oder machten Fotos. Viele berichteten von eigenen Erfahrungen oder von Gewalt im nahen Umfeld.

Die roten Schuhe erinnerten nicht nur an ausgelöschte Leben, sie mahnten auch, dass Hinsehen notwendig bleibt. Gewalt gegen Frauen ist kein privates Problem – sie ist ein gesellschaftliches. Gesellschaft beginnt vor der eigenen Haustür: in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz.

Die Fakten sind erschütternd: Weltweit erlebt etwa jede dritte Frau körperliche, seelische oder sexualisierte Gewalt. In Deutschland wurden 2024 insgesamt 265.942 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich erfasst; rund 70 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Über 170.000 Fälle betreffen Partnerschaftsgewalt. Viele Betroffene schweigen aus Angst, Scham oder fehlender Unterstützung. Gewalt gegen Frauen kann jede treffen – unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Hintergrund. Die Folgen begleiten die Betroffenen ein Leben lang.

Die Geschichten der aktuell erfassten 85 Frauen, die allein in diesem Jahr getötet wurden, sind noch bis zum Jahresende im Treppenhaus des Gemeindehauses in der Albrechtstraße 81 A ausgestellt.

Wenn jemand selbst von Gewalt betroffen ist oder jemanden kennt, der Gewalt erlebt, gibt es Hilfe:

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 116 016
Rund um die Uhr, kostenlos, anonym, in 18 Sprachen.

Gewalt gegen Frauen: Hilfetelefon

Berliner Notruf / Psychosoziale Nothilfenummern: Unterstützung bei akuter Gefahr, Beratung und Vermittlung weiterführender Hilfen.

Berliner Notruf | Psychosoziale Nothilfenummern

Im Notfall: Polizei 110

Zu der Aktion

News-Detail | Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Für Rückfragen zur Aktion stehen Nicola Nieboj (Nachbarschaftshaus Markus), Van Hoang-Sanders (Koordinierungsstelle Netzwerk Alleinerziehende) und Pfarrerin Carolin Göpfert zur Verfügung.

 

Wir danken Alexandra Patriciu herzlich für die fotografische Begleitung dieser Aktion.
Design ohne Titel
© Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
Rückblick: Fachtag „Gemeinsam gegen häusliche Gewalt an Frauen“
Rückblick: Fachtag „Gemeinsam gegen häusliche Gewalt an Frauen“
Sammelaktion Die SchulBOX ist da! (570 x 377 px)
© Canva
Die SchulBOX ist da!
Gemeinsam teilen, was da ist – die SchulBOX sammelt gut erhaltene Schulmaterialien.
Vorlage Nachmittag für Alleinerziehende (4)
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Kaenguru-25-01-08-12.17.07-2_res-20
© Scheibe-zehlendorf-aktuell
Känguru stellt sich bei "Zehlendorf aktuell" vor
Sophie Gerig im Interview mit Carsten Scheibe über das Familienpatenschaftsprojekt des DWSTZ e.V. "Känguru - hilft und begleitet""

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